Rekordzahl an ChatGPT-Nutzern nach Hype um Ghibli-Bildgenerator

Rekordzahl an ChatGPT-Nutzern nach Hype um Ghibli-Bildgenerator

Die Nutzerzahl von ChatGPT hat ein neues Rekordhoch erreicht – ausgelöst durch den viralen Trend, mithilfe künstlicher Intelligenz Bilder im Stil von Studio Ghibli zu erstellen. Die von OpenAI entwickelte Bildgenerierungsfunktion verbreitete sich rasant auf sozialen Netzwerken, was zu einer Überlastung der Serverinfrastruktur führte.

Die KI-generierten Illustrationen, inspiriert von Kultfilmen wie Chihiros Reise ins Zauberland und Mein Nachbar Totoro, wurden millionenfach geteilt. Dieser virale Effekt ließ die Nutzerzahlen von ChatGPT sprunghaft ansteigen.

OpenAI-CEO Sam Altman gab bekannt, dass innerhalb einer Stunde eine Million neue Nutzer hinzugekommen seien – ein bemerkenswerter Wachstumsschub im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren seit dem Start der Plattform.

Auch Daten des Analyseunternehmens SensorTower bestätigen diesen Trend: Die globalen Downloads der ChatGPT-App stiegen im Wochenvergleich um 11 %, während die wöchentlich aktiven Nutzer um 5 % zunahmen. Die In-App-Käufe verzeichneten zudem ein Umsatzwachstum von 6 %.

Gleichzeitig steht OpenAI vor Herausforderungen in Bezug auf die Systemkapazität. Um die Server zu entlasten, wurde der Zugang zur Bildfunktion vorübergehend eingeschränkt. Gratisnutzer dürfen derzeit maximal drei Bilder pro Tag generieren. Für Abonnenten von ChatGPT Plus oder Pro stehen erweiterte Funktionen zur Verfügung.

Rekordzahl an ChatGPT-Nutzern nach Hype um Ghibli-Bildgenerator

„Es ist schön zu sehen, wie sehr die Menschen die Bilder lieben – aber unsere GPUs schmelzen“, scherzte Altman. OpenAI räumt ein, dass die hohe Auslastung zu Verzögerungen bei der Einführung neuer Features führen könne.

Der Ghibli-Hype hat jedoch auch rechtliche Diskussionen entfacht. Experten weisen darauf hin, dass Urheberrechte zwar konkrete Werke schützen, nicht jedoch künstlerische Stile. Studio Ghibli selbst hat sich noch nicht öffentlich geäußert. Der Mitgründer Hayao Miyazaki hatte sich jedoch bereits in der Vergangenheit kritisch gegenüber KI geäußert und betont, dass er keine Maschinen in kreative Prozesse einbinden wolle.

OpenAI verteidigte sich mit dem Hinweis, keine spezifischen Künstlerstile zu imitieren, sondern allgemein verbreitete Stile zu analysieren. Dennoch bleibt das Thema in der kreativen und juristischen Community umstritten.

Neben dem Ghibli-Stil bietet das Bildtool in ChatGPT auch weitere Funktionen: Es kann beispielsweise aus mehreren Fotos automatisch Inneneinrichtungen entwerfen oder Werbebilder aus einfachen Texteingaben generieren.

Kritik gibt es jedoch auch. So lassen sich mit dem Tool täuschend echte Bilder von Quittungen oder anderen Dokumenten erstellen – mit möglichem Missbrauchspotenzial. Dennoch sehen viele Technologieexperten in der Funktion einen bedeutenden Fortschritt, da sie kreative Prozesse vereinfacht und keine komplexen Bildbearbeitungsprogramme mehr nötig sind.

Die aktuelle Überlastung trifft OpenAI in einer ohnehin finanziell schwierigen Phase. Laut dem Magazin The Information verzeichnet das Unternehmen derzeit jährliche Verluste in Milliardenhöhe und könnte bis 2026 ein Defizit von bis zu 14 Milliarden US-Dollar erreichen.

Trotz dieser Herausforderungen zeigt der Erfolg des Bildgenerators in ChatGPT das enorme Potenzial von KI in der kreativen Content-Produktion. Ob OpenAI dieses Wachstum langfristig aufrechterhalten und gleichzeitig technische sowie rechtliche Probleme lösen kann, bleibt eine zentrale Frage für die Zukunft.

Author

  • Leon Falk, wurde am 3. April 1989 in Deutschland geboren. Nach meinem Studium der Informatik an der Universität Heidelberg, das ich mit einem Masterabschluss krönte, spezialisierte ich mich auf KI-gestützte Textanalyse. Heute arbeite ich bei GPTDeutsch.net, wo ich neuartige Systeme zur Verarbeitung und Generierung von Sprache entwickle. Mein Ziel ist es, Technologie für alle verständlich und nützlich zu machen.

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